„Verantwortung für die alte Heimat ist vergleichbar mit der Verantwortung für die Eltern, nachdem man das Elternhaus verlassen hat um eine eigene Familie zu gründen.“ Diese Aussage ist logisch und einleuchtend aber auch anspruchsvoll und fordernd. Während die Eltern uns wichtige und nahestehende Personen sind, ist Heimat ein allgemeiner und abstrakter Begriff. Ist es eine Ortschaft, eine Gemeinschaft, Traditionen, der Glauben, – jeder findet hierfür seine eigene Definition.
Für das Wohlergehen der Eltern zu sorgen ist genau so selbstverständlich, wie auch sie unser Aufwachsen und weit darüber hinaus, unseren Lebensweg verantwortlich begleitet haben. Lässt sich diese enge Verbindung überhaupt auf unsere alte Heimat übertragen ?
Für diesen Landstrich im Osten zu sorgen ist doch wohl Aufgabe seiner Bewohner. Wir haben ihnen doch ein gemachtes Nest hinterlassen! Aus diesen Sätzen spricht keine verantwortliche Person, sondern jemand der in Unfrieden, vielleicht beleidigt oder betrogen diesen Ort verlassen hat. Dieses trifft mit Sicherheit nur auf wenige unter uns zu. Die meisten von uns freuen sich immer noch, wenn gute Nachrichten aus Meschen kommen, wenn wir hören, dass Meschen einen gepflegten Eindruck macht, die Kirchenburg in Schuss gehalten wird und der „Ort der Ruhe“ zu den schönsten und gepflegtesten Dorffriedhöfen in Siebenbürgen zählt. Diese positive Entwicklung auch aktiv zu unterstützen ist unsere Möglichkeit Verantwortung für ein Umfeld zu übernehmen, welches uns prägte und uns auch heute noch mit Stolz sagen lässt: wir sind Meschner!
Hugo Schneider, aus der Vereinszeitung "Nachbarzeichen" 2012