Pfingsten ist, für viele Meschner, inzwischen ganz fest mit Dinkelsbühl verbunden, der 4-Tage-Hauptstadt der Siebenbürger Sachsen. Obwohl die Teilnahme am Trachtenumzug als traditionellen Selbstläufer bezeichnet werden kann, gibt es immer wieder neue Facetten, die zu bewältigen sind.
Ausbleibende Anmeldungen im Vorfeld sind inzwischen als Terminbestätigungen zu sehen. Doch diesmal war es ein klein wenig anders: Absagen von Stammteilnehmern ließen meine Befürchtungen entstehen eine rechte kleine Gruppe auf der Bleiche anzutreffen.
Zum ersten Mal hatte ich die Aufgabe unsere Vereinsfahne mitzunehmen. Die Öffnung der individuell angepassten Holzkiste offenbarte die fehlende Tragestange, die zum sichtbaren Tragen notwendig ist. Obwohl ich Heinrich Gross, unseren DKB Geräte Spezialisten, irgendwo in der Gegend von Santiago de Compostela vermutete, sagte mir mein Bauchgefühl, irgendeiner bringt die Stange doch noch mit. Nichtsdestotrotz erstand ich, als Plan B, ein Haenhalf für 3 Euro, das für den Notfall als Stangenmast herhalten hätte müssen.
Angekommen an unserem Standplatz mit der Nummer 55 war das fehlende Stück tatsächlich schon da. Simon Pieldner hatte sie mitgenommen, um sie transportfreundlicher zu unterteilen. Diese freiwilligen Aktionen sind, aus meiner Sicht, ganz wichtige Faktoren, die zu unserer Meschner Gemeinschaft gehören. Danke Sim.
Unabgestimmt, wie immer, war die Rolle des Fahnenträgers. Steffen Mantsch und Lukas Sawatski, die sich in die Reihe der zahlreichen Jugendlichen in Dinkelsbühl einreiten übernahmen diese Aufgabe mit sichtlicher Freude. Die Tür für die jüngere Generation wird bei uns immer offen bleiben.
Verstärkung erhielten wir diesmal von Teilnehmern, der ausgefallenen Nummer 54. Die HOG Mardisch war bei unserem ersten Auftritt auch unser direkter Nachbar und stellte, zu unserer Überraschung, eine größere Gruppe auf die Beine als unser Heimatort in der Lage war. Das Rad der Zeit dreht sich und es zeigt sich hiermit, dass eine Teilnahme am Trachtenumzug tatsächlich an der Einstellung jedes Einzelnen hängt. Ich persönlich empfand ein Gefühl ehrlicher Dankbarkeit gegenüber aller Meschner, die den Weg nach Dinkelsbühl jedes Jahr aus sich nehmen.
Das Abschreiten der Strecke war diesemal für, die Dinkelsbühl erprobten Läufer, keine große Herausforderung. Bei 20 Grad ist es nun mal viel angenehmer als bei 35 Grad und die Stärkungen ans dem Wägelchen halfen zusätzlich mit.
Abschließen möchte ich mit den Worten von Heinrich Groß, der direkt nach seinem Pilgerweg von Esslingen am Neckar nach Santiago de Compostela seiner Meschner Seele nach Dinkelsbühl folgte und das Ganze sehr treffend mit „Wir sind ein sehr gutes Team“ zusammenfaßte.