Eine weitere Möglichkeit wie man Flüchtlingen aus der Ukraine die in Rumänien gestrandet sind helfen kann ist die Initiative der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.

Hier ist auch Frau Christiane Wagner, die Frau unseres ehemaligen Pfarrers Wilhelm Wagner, engagiert . Hier möchte ich ihren Aufruf der mich per E-Mail erreicht hat zitieren:

Liebe Leitung der Siebenbürger Nachbarschaft Meschen! 

Angesichts der schrecklichen Bilder von verzweifelten ukrainischen Flüchtenden hat mein Freundeskreis und ich den Beschluss gefasst, eine Hilfsaktion ins Leben zu rufen. Unser Plan: Wir suchen Unterkünfte in Siebenbürgen für die Schutzbedürftigen, die erstmal in Rumänien bleiben wollen. Diesbezüglich zeichnet sich eine Gesinnungsänderung der Flüchtenden ab. Während die ersten so schnell wie möglich in weitere europäische Länder ziehen wollten, wo sie auf mehr Unterstützung hofften, so nimmt nun die Zahl derer, die in Rumänien bleiben wollen,  erstaunlich rasch zu. Haben wir solche Unterkünfte für diese verzweifelten schwer traumatisierten Frauen und Kinder, so möchten wir sie mit  Hilfsgütern bestücken und dann  Flüchtlinge von der Grenze holen. 

Inzwischen ist es uns auch gelungen, einige Anlaufstellen, wie das Hermannstädter Bischofsamt , die Kronstädter Diakonie usw. für unser Projekt zu gewinnen, kommen aber nun an einen Punkt, wo wir auf  die Hilfe der HOGs angewiesen sind. Für das Problem Unterkünfte schwebt uns folgendes vor:

a) Siebenbürger, die die Heimat nicht verlassen haben, nun aber älter und vielleicht einsam sind, deren Kinder meist in der Bundesrepublik leben, und die darum bereit wären, eine ukrainische Mutter mit ein/ zwei Kindern aufzunehmen. Aus unserer Sicht könnte es eine Win Win Situation werden.Die Besitzer der Häuser bekämen Unterstützung bei Arbeiten, die ihnen zunehmend schwerer fallen und sie bekämen eine kleine Ersatzfamilie, die sie vor Einsamkeit bewahrt. Im Gegenzug bekämen die Flüchtenden erstmal ein Dach über dem Kopf, einen ersten sozialen Kontakt und auch eine sinnvolle Aufgabe, was bei Heimweh bekannterweise das wirksamste Mittel ist. ( Als Spätaussiedler durften wir die Erfahrung doch auch machen).

b) Siebenbürger, die bei der Ausreise ihr Haus / Hof behalten haben, um immer wieder in die Heimat fahren zu können, deren Besuche dort altersbedingt aber immer seltener werden. Möglicherweise würden sie ihr Haus dort gerne an schutzbedürftige Kriegsflüchtlinge, die alles verloren haben, vermieten, eine bewohnte Immobilie verfällt nicht so rasch wie eine leerstehende. Gleichzeitig hat man das gute Gefühl, Hilfe in Not geleistet zu haben. Sachlage in Rumänien, Stand heute 17.03.21: viele Flüchtende tragen  nichts als einen Beutel mit Habseligkeiten bei sich!! Sie haben alles verloren und kein Zuhause mehr!Unser Bitte an die HOG Meschen: wäre es möglich, uns Kontakte zu Personen herzustellen, an die wir mit unserem Anliegen herantreten können, Menschen, die unter Umständen bereit wären, jemandem unter bestimmten Voraussetzungen eine Zeit lang ein Dach über dem Kopf zu geben.

In der Hoffnung auf eine Zusammenarbeit grüßt Christiane Wagner

Wer hier helfen möchte kann sich per E-Mail an die Siebenbürger Nachbarschaft Menschen wenden. Wir werden die Mail an Frau Wagner weiterleiten.

Und hier der Aufruf aus der Siebenbürgischen Zeitung zu dem gleichen Thema:

Aufruf der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR)

Im Rahmen der vielfältigen Bemühungen in der rumänischen Gesellschaft arbeitet auch die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien (EKR), um das Leid und die Not der Flüchtlinge aus der Ukraine, unserem Nachbarland, zu lindern. In den landeskirchlichen Erholungsheimen, in Pfarr-, Gemeinde- und Wohnhäusern der Kirche haben die Familien, vornehmlich Frauen und Kinder, Zuflucht und Schutz gefunden, Betreuung und Fürsorge erfahren.

Nachdem gerade die Begegnungsstätten in Michelsberg und Wolkendorf, aber auch die Jugend- und Gemeindehäuser verbindlichen Buchungen und Terminen, besonders in der Saison, entgegengehen, wollen und müssen wir Ersatzmöglichkeiten schaffen.

Darum fragt die Heimatkirche hiermit an, ob und für wie lang Schwestern und Brüder, die noch Häuser in unseren Gemeinden haben, bereit sind, diese für die Aufnahme von Flüchtlingen bereitzustellen. Das Landeskonsistorium kann sich bemühen, eine Pauschale für den Aufenthalt ab einem Monat als Unterstützung dieser christlichen und diakonischen Hilfestellung zu vermitteln. Wir bitten Rückmeldungen der Kanzlei des Landeskonsistoriums zukommen zu lassen per Mail an: ekr.landeskon@evang.ro, telefonisch unter (0040-729 056390, um gemeinsam über die Möglichkeiten zur Durchführung zu beraten.

Hauptanwalt Friedrich Gunesch

Siebenbürgischen Zeitung vom 28.03.2022